Donnerstag, 22. Dezember 2011

Die 32´-Pfeifen sind da!

Gestern wurden die beiden 32´-Register geliefert. So war es gestern und heute unsere Aufgabe, die neuen Windladen und Pfeifen zu installieren. Für mich als Organist war dies natürlich wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest :) .

Es war schwer, die Dimension dieser Pfeifen auf Bildern begreifbar zu machen, trotzdem ein Versuch:

Pfeifen in Turm und Atrium:
Die Becher der Kontraposaune 32´.

Die Labialen 32´-Pfeifen.

Das Labium vom großen Cis (die zweitgrößte Pfeife), zum Größenvergleich liegt mein Objektivdeckel dabei.

Die gleichen Pfeifen von den Galerien aus fotografiert (unten wieder groß Cis).

Der Weg hoch zur Empore via Hebebühne:

Am Spieltisch vorbei...


...hinter das rechte Seitenfeld.
Vorher...
...nachher: C-F (sechs Pfeifen) in zwei Reihen. Wir mussten die 200kg-Pfeifen zu fünft aufstellen. Mit von der Partie waren OBM Giovanni Crisostomo, Werner Lang, Markus Wolpert, mein Bruder Markus und ich. 

Die anderen sechs Pfeifen sind gekröpft und wurden in diese Nische gestellt:

Wir haben viel diskutiert und lange beratschlagt, welche Lösung die bisherige Orgel am wenigsten beeinträchtigen wird. Diese schien uns am besten. Es wurden lediglich zwei Ausschnitte im Gehäuse nötig (und zahlreiche Lötarbeiten):
 Ein Ausschnitt für den Windkanal.

Hinter dem linken Seitenfeld war nicht so viel Platz, weil dort der Eingang ist. Dort kommt die Kontraposaune zu stehen:
Vorher...
...nachher (ist schwierig zu fotografieren, sorry).

Markus Wolpert stellte mir freundlicherweise ein paar Bilder aus seiner Werkstatt (Fa. Heissler) bereit, die zeigen, wie die großen Pfeifen dort rastriert wurden:




Die Pfeifen sind übrigens noch nicht angeschlossen - das war auch nicht unser Ziel. 

Heute war der letzte Arbeitstag in diesem Jahr an unserer Orgel - ein sehr aufregender, wie ich meine. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten bedanken! 

Und unseren weltweiten Leserinnen und Lesern wünsche ich ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in´s neue Jahr!

Rudolf Müller
Kirchenmusiker


Montag, 19. Dezember 2011

Vorbereitung für Weihnachten

Gestern war der abendliche Gottesdienst ausnahmsweise in der Kirche, so dass die Heizung bis 19.00 Uhr durchlief. Ich habe die Zeit genutzt, um die vier bereits eingebauten Zungenregister exakt zu stimmen (die Orgelbauer konnten die Zungen aufgrund der ungeheizten Kirche nur ungefähr stimmen).

Das Stimmen ging wesentlich schneller als sonst, ca. 7 Minuten pro Register. Auffällig war, dass die Orgelbauer nicht nur die Stimmkrücken aufpoliert haben (sie sehen jetzt aus wie neu), sondern auch die Schrauben, die jetzt wieder glänzen. Die Gründlichkeit unserer Orgelbauer ist wirklich schwer zu toppen.

Heute war eine ganztägige Pause auf der Empore. Ich habe die Zeit genutzt, um ein wenig für die Weihnachtsgottesdienste zu üben. Ein bisschen muss ich mich schon umstellen, da manche Register nun anders wirken (besser natürlich) als vorher.

Wenn heute keine Orgelbauer da waren, so ist das nur die Ruhe vor dem Sturm. Morgen und am Mittwoch wird nochmal Schwerstarbeit geleistet.

Samstag, 17. Dezember 2011

Halbzeit

Gestern wurde das Krummhorn 8´ eingebaut.

Ein Stiefel von Krummhorn 8´ mit Nuss. Es fehlt noch der Becher.

Da die Pfeifen zu viel Spiel im Raster hatten, wurden die Bohrungen mit Filz nachgefüttert (im Bild OBM Crisostomo). Dies erleichtert das Stimmen erheblich (diese Register stimmen wir Organisten selbst), da die Pfeifen nicht mehr wackeln und so die Tonhöhen stabil bleiben.

Heute ist der letzte Tag  in diesem Jahr, an dem beide Orgelbaumeister intonieren. OBM Giovanni Crisostomo wird nächste Woche noch da sein und weitere Register installieren, OBM Piero Sandri hat dagegen bis Weihnachten noch ein Projekt in Italien.

Mit der Intonation geht es erst nach den Ferien am 9. Januar weiter. In den Tagen davor wird OBM Crisostomo sich alleine um den Spieltisch kümmern, der zwar schon einen neuen Setzer bekommen hat, aber sonst technisch noch nicht überholt wurde.

Der Stand für den 4. Advent (und voraussichtlich auch für Weihnachten) ist dann folgender:
Hauptwerk (6/11):
Principal 16´
Principal 8´
Flöte 8´
Gemshorn 8´
Oktav 4´
Quint 2 2/3´
(eingebaut, noch nicht intoniert:
Rohrflöte 4´)

Positiv (5/11)
Hornprinzipal 8´
Dulzgedeckt 8´
Quintatön 8´
Praestant 4´
Krummhorn 8´
(eingebaut, noch nicht intoniert:
Nachthorn 4´)
Tremulant

Schwellwerk (16/17):
Rohrgedeckt 16´*
Principal 8´
Grobgedeckt 8´*
Gamba 8´
Salicional 8´
Vox coelestis 8´
Weitprincipal 4´
Koppelflöte 4´*
Dolcan 4´
Nasat 2 2/3´
Waldflöte 2´
Terzflöte 1 3/5´
Sifflöte 1´
Mixtur 5-6f 2´
Fagott 16´
Trompete 8´
Tremulant

Pedal (8/16)
Kontrabass 16´
Subbass 16´
Gedecktbass 16´ (SW)
Oktavbass 8´
Bassflöte 8´
Gedecktbass 8´ (SW)
Flötbass 4´ (SW)
Posaune 16´

Normal-, Super- und Suboktavkoppeln.

Etwa 2050 Pfeifen von ca. 4000 spielbar, das sind 35 Register von 55. Bezüglich der Pfeifenzahl ist also über die Hälfte wieder eingebaut und intoniert.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Alle labialen 16´ und 8´-Register wieder "online"

Mit dem heutigen Tag stehen wieder alle labialen 16´ und 8´-Register spielbar und intoniert in der Orgel. Im Blick auf die Intonation ist somit Halbzeit.

Auch die Baßflöte 8´ des Pedals ist nun intoniert. Sie hat sich klanglich auch etwas verändert: Ihre Ansprache und Obertönigkeit war noch in Forte-Registrierungen gut zu vernehmen. Die Obertöne sind nun wesentlich dezenter, die Ansprache hervorragend. Trotzdem ist der zeichnende Charakter nicht verloren gegangen. 

Es ist übrigens gut, wenn man Orgelbauer hat, denen man vertrauen kann und die wissen, was aus den Registern noch herauszuholen ist:

Im ersten Moment hatte ich nämlich äußerste Bedenken, als die beiden OBMs die Intonation vom Dulzgedeckt 8´ in der zweigestrichenen Oktave verändern wollten. Ich fand diesen Bereich eigentlich immer ganz reizvoll. Allerdings waren die Töne instabil, weil zu hoch aufgeschnitten.

OBM Giovanni Crisostomo überredete mich zu zwei Probetönen. Diese wurden letztendlich viel besser als der Klang der anderen zehn Pfeifen. Überzeugt... Jetzt haben alle zwölf Pfeifen niedrigere Aufschnitte und sind genial geworden. 

OBM Piero Sandri bearbeitet den Vorschlag einer Holzpfeife von Dulzgedeckt 8´. 

Montag, 12. Dezember 2011

Pedalpfeifen

Heute morgen wurde Oktavbass 8´ eingestellt. Dabei entdeckte OBM Giovanni Crisostomo einen leicht eingesunkenen Pfeifenfuß, der gleich nachgearbeitet und stabilisiert wurde:

Nach der Intonation von Oktavbaß 8´ wird die hölzerne Baßflöte 8´ eingebaut. Sie wird aber noch nicht intoniert, da es wichtiger ist, dass bis Weihnachten einige Register des zweiten Manuals (Positiv) wieder spielbar sind, denen die Baßflöte klangliche Rückendeckung gibt.

OBM Crisostomo hat dankenswerter Weise die Pfeifen des zurückgekauften alten Registers Schwiegel 2´ am Wochenende in "Heimarbeit" ausgeformt, da die Pfeifen mit teilweise recht großen Beulen bei uns angekommen sind.
Schwiegel 2´ ohne Beulen.

Insgesamt verläuft alles zuverlässig nach Zeitplan. Wir hatten Ende Januar als Zeitpunkt der Fertigstellung anvisiert. Diesen wird OBM Giovanni Crisostomo und OBM Piero Sandri (wenn nichts dazwischen kommt) auch einhalten können.

Samstag, 10. Dezember 2011

Schwiegel 2´ vs. Oktav 2´ - Die Entscheidung

Alea jacta sunt.

Die Oktav 2´ aus den achtziger Jahren wird gegen den alten Schwiegel 2´ von 1949 ausgetauscht. Die Oktave werden wir aber in der Orgel einlagern.

Ich habe mit Hilfe meines Steinmeyer-Orgel-Archivs Dispositionen aus der Zeit von 1945-1955 verglichen und auch von einigen Orgeln Aufnahmen angehört, die ich im Laufe der Jahre gemacht hatte. Auch beim heutigen Live-Vergleich an unserer Orgel wurde klar: Die Oktav ergänzt zwar den Prinzipalchor des Hauptwerks, wird aber nie zu den Flöten passen. Dagegen ist der Schwiegel für beide Registergruppen ein Gewinn.

Also werden die Rasterbohrungen vergrößert, und die Orgel wird wieder auf den Zustand von 1949 zurückgeführt.

Der Schwiegel 2´ im noch unrestaurierten Zustand.

Im Moment macht die Pedallade Fortschritte: Subbass 16´ und Kontrabass 16´ stehen schon wieder an ihrem Platz.

Da wir uns ja wieder dem Sonntag nähern, wird es Zeit für ein paar Zahlen und die spielbare Disposition am 3. Advent:

Hauptwerk (6/11):
Principal 16´
Principal 8´
Flöte 8´
Gemshorn 8´
Oktav 4´
Quint 2 2/3´
(Das Hauptwerk ist jetzt wieder gemeindefähig :) ).

Positiv (0/11)

Schwellwerk (16/17):
Rohrgedeckt 16´*
Principal 8´
Grobgedeckt 8´*
Gamba 8´
Salicional 8´
Vox coelestis 8´
Weitprincipal 4´
Koppelflöte 4´*
Dolcan 4´
Nasat 2 2/3´
Waldflöte 2´
Terzflöte 1 3/5´
Sifflöte 1´
Mixtur 5-6f 2´
Fagott 16´
Trompete 8´

Pedal (5/16)
Kontrabass 16´
Subbass 16´
Gedecktbass 16´ (SW)
Gedecktbass 8´ (SW)
Flötbass 4´ (SW)
(eingebaut, aber noch nicht intoniert:
Posaune 16´)

Normal-, Super- und Suboktavkoppeln.

Insgesamt sind nun 1700 Pfeifen von ca. 4000 spielbar.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Schwiegel 2´ vs. Oktav 2´

In dieser Woche werde ich eine wichtige, aber schwierige Entscheidung treffen müssen. Dazu die Vorgeschichte:

In den achtziger Jahren wurde im Hauptwerk das Register Schwiegel 2´ gegen eine neue Oktav 2´ ausgetauscht. Das neue Register ist wesentlich enger mensuriert (d.h. der Durchmesser ist niedriger), fast die Hälfte vom alten Register. Die Oktav 2´ stach in den meisten Registrierungen heraus und passte nicht zum Rest der Orgel. Die Pfeifen selbst sind aber einwandfrei gearbeitet.

Im Vorfeld der Renovierung habe ich mich erkundigt, ob das alte Register noch bei Steinmeyer auf Lager ist - und es war noch da!

Heute haben wir von beiden Registern sechs Probetöne eingestellt um zu testen, was besser bzw. homogener klingt.
Das Bild demonstriert die Problematik auf optische Art und Weise: Im Vordergrund vier der alten Pfeifen von 1949 (rote Punkte), eine Reihe dahinter fast verschwindend die neuen, wesentlich engeren Pfeifen aus den achtziger Jahren (grüne Punkte). 

Noch ein Bild: In der Mitte Schwiegel (alt), links daneben Oktav (achtziger), gleiche Tonhöhe.

Unten Schwiegel, oben Oktav.

Klangliches Ergebnis: Schwiegel viel zu schwach, Oktav viel zu stark. OBM Crisostomo hat die Oktav-Töne etwas abgeschwächt, entsprechend die Schwiegel-Töne etwas stärker intoniert. Jetzt gilt es, die Entscheidung zu treffen - und das ist nicht einfach. Zeit für Pro und Contra:

Schwiegel 2´
+ passt besser zu den Flöten im Hauptwerk (Quint ist auch flötig)
+ Flöten klingen in unserer Kirche besser
+ solistisch verwendbar
- hat zu wenig Prägnanz
- ist sehr schwach
- Kosten: Register muss neu rastriert werden, die Pfeifen müssen restauriert werden

Oktav 2´
+ Prinzipalchor im Hauptwerk wäre vollständig
+ im Raum präsent, "knackig"
- obertönige Pfeifen sind in der Akustik unserer Kirche schnell aufdringlich

Ich werde posten, wie ich mich entschieden habe.

Am Montag wurde die Posaune 16´ eingebaut, aber noch nicht intoniert. Warum ausgerechnet dieses Register schon eingebaut wurde? Das hängt damit zusammen, dass es den Registern auf der hinteren Hauptwerkslade Klang-Rückendeckung gibt. So konnte gestern die Oktav 4´ eingebaut und intoniert werden, heute ist die Quint 2 2/3´ dran.

Im Vordergrund: Quint 2 2/3´, dahinter Oktav 4´, ganz hinten aus Holz: Posaune 16´ (Pedal).

Und zuletzt noch ein vorher/nachher-Bildpaar:
Hauptwerk, Vorderlade davor...

...und danach.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Welcome!

Unsere Orgelsanierung zieht inzwischen weite Kreise: Wir freuen uns sehr darüber, dass auch die Leserschaft im Ausland zunehmend wächst!

Wir grüßen all unsere regelmäßigen Leser aus
Italien, Frankreich, Russland,  Benin :), Ungarn, Österreich, den Niederlanden, den USA, der Ukraine, der Schweiz und natürlich aus Deutschland (und alle, die noch dazustoßen werden)!!!

Welcome to Mariannhill / Würzburg!

Freitag, 2. Dezember 2011

Das Hauptwerk wächst

In dieser Woche arbeiteten die beiden Orgelbaumeister Giovanni Crisostomo und Piero Sandri am Hauptwerk. Principal 16´ ist inzwischen fertig, außerdem auch Principal 8´. Die beiden Register wurden in der Ansprache verbessert (vor allem der Bass- und Tenorbereich), sodass sie jetzt "singen".

Diese Holzpfeifen gehören zur Flöte 8´, die heute intoniert wird.

Das Gemshorn 8´ wartet auch schon auf den Einbau. Als Maßstab: Die größte Pfeife im Bild ist etwas länger als zwei Meter.

Am Sonntag, 2. Advent, habe ich dann wieder zwei Manuale zur Verfügung. 
Hier die fertigen Register (ich hoffe, es langweilt niemanden, wenn ich die Disposition jedes Mal neu aufliste):

Hauptwerk (4/11):
Principal 16´
Principal 8´
Flöte 8´
Gemshorn 8´

Schwellwerk (14/17):
Rohrgedeckt 16´*
Principal 8´
Grobgedeckt 8´*
Gamba 8´
Salicional 8´
Vox coelestis 8´
Weitprincipal 4´
Koppelflöte 4´*
Dolcan 4´
Nasat 2 2/3´
Waldflöte 2´
Terzflöte 1 3/5´
Sifflöte 1´
Mixtur 5-6f 2´
(eingebaut, aber noch nicht intoniert:
Fagott 16´
Trompete 8´)

Im Pedal Kontrabass 16´ von C-g0, außerdem die *-Register als Transmissionen. Normal-, Super- und Suboktavkoppeln.

Mittwoch, 30. November 2011

Intonation Prospektpfeifen

Im Moment ist es mit 9-10°C recht kühl in der Kirche. Trotzdem geht es jetzt ans Hauptwerk: Begonnen wurde mit Principal 16´, der teilweise im Prospekt (in der Front) steht.

Hier wird den Orgelbauern einiges an Sportlichkeit abverlangt, schließlich müssen die Pfeifen von vorne bearbeitet werden. Im Bild OBM Giovanni Crisostomo, der auf dem Gehäusesims hin- und herklettern muss.

OBM Piero Sandri hat gut lachen :) , vor allem damit es ihm am Spieltisch nicht so schnell kalt wird.

Arbeiten an einer der größten Pfeifen - dem großen C von Principal 16´.

Hier ist es mir einmal gelungen, beide Orgelbauer aufs Bild zu bekommen...

Noch ein kurzer Nachtrag zur Mixtur des Schwellwerks: Sie ist fantastisch geworden - kein Vergleich zu vorher, als sie viel zu kräftig und nicht Polyphonie-fähig war. Die beiden haben wieder einmal Wunder gewirkt. 

Sonntag, 27. November 2011

Kosten und Spenden

Heute, da die Orgel das erste Mal wieder im Gottesdienst erklang, wird es Zeit, über die Kosten der Sanierung zu schreiben. Insgesamt wird sich die Maßnahme auf 175.000 Euro belaufen.

Die größten Anteile davon gehen auf
- die Reinigung der Orgelpfeifen und -technik
- die Neubelederung der Balganlage
- den Einbau des neuen Setzers und
- die Erweiterung um 24 Pfeifen.

Diesen Betrag zu schultern ist für einen relativ kleinen Orden wie den der Mariannhiller Missionare schwierig. Deshalb sind wir auf finanzielle Hilfe angewiesen.

Wie würden uns sehr freuen, wenn Sie uns helfen!

Sie haben zwei Möglichkeiten:

1.) Über den Opferstock in der Kirche. Hierfür liegen am Schriftenstand schmale Spendenkuverts aus, die genau in den Opferstock passen:
Wenn Sie Ihren Namen und Ihre Adresse auf der Rückseite eintragen, bekommen Sie von uns eine Spendenquittung. 

2.) Per Überweisung auf unser Konto:

Mariannhiller Missionare
LIGA BANK Würzburg
BLZ: 750 90 300
Kontonummer: 30 17 605
Verwendungszweck: Orgelspende
Falls Sie eine Spendenquittung möchten, geben Sie bitte zusätzlich den Vermerk "SQ" und Ihre Adresse an.


Ab einer Spende von 20 Euro setzen wir Ihren Namen auf die Stiftertafel an der Orgel. Ab einer Spende von 1000 Euro wird zusätzlich eine der 24 neuen Pfeifen mit Ihrem Namen versehen (Pfeifenpatenschaft).

Wir bedanken uns schon im Voraus ganz herzlich für Ihre Unterstützung!

Rudolf Müller
Kirchenmusiker

Freitag, 25. November 2011

Windversorgung fertig - Mixtur Schwellwerk

Am Mittwoch kam der letzte fehlende Balg inklusive Windkanäle aus der Werkstatt zurück. Markus Wolpert und Werner Lang haben bis Donnerstagabend alles wieder installiert. Dadurch sind die Arbeiten an der Windversorgung abgeschlossen und der zweite Motor kann jetzt wieder mitlaufen.

Zeit für vorher/nachher-Bilder:
Vorher...

...nachher.

Oder:
Vorher...

...nachher.

Unsere beiden Intonateure OBM Giovanni Crisostomo und OBM Piero Sandri nutzen die stille Zeit während einer Andacht in der Krypta, um Stimmlappen an den Pfeifen zu verlängern, bei denen sie etwas zu kurz sind. 

Anlöten...

...und fertig (ganz so einfach ist es allerdings doch nicht).

Bis Samstag wird die Mixtur intoniert. Die Mixtur hat 5-6 Chöre, das heißt, pro Taste erklingen 5-6 Pfeifen. Deshalb dauert die Intonation und Stimmung fünfmal solang.

Ich freue mich schon auf Sonntag, an dem ich das erstemal wieder (wie schon geschrieben) von der großen Orgel aus begleiten werde. Die Disposition ist zwar noch auf das Schwellwerk begrenzt, aber das ist kein Problem. Diese Register sind fertig und stehen am Sonntag zur Auswahl:

Rohrgedeckt 16´*
Principal 8´
Grobgedeckt 8´*
Gamba 8´
Salicional 8´
Vox coelestis 8´
Weitprincipal 4´
Koppelflöte 4´*
Dolcan 4´
Nasat 2 2/3´
Waldflöte 2´
Terzflöte 1 3/5´
Sifflöte 1´
Mixtur 5-6f 2´

Außerdem Super- und Suboktavkoppeln. Die Register mit Asteriscus kann ich auch einzeln im Pedal spielen (Transmissionen). Außerdem gibt es noch einen im Prospekt stehenden Kontrabass 16´, der zwar noch nicht intoniert ist, aber von C bis g0 auch schon verwendet werden kann. Der 1. Advent ist gerettet...

Montag, 21. November 2011

Millimeterarbeit

Heute Vormittag wurde Dolcan 4´ fertiggestellt. Das Problem an diesem Streicher war, dass es in den oberen beiden Oktaven (also gis´´-g´´´´) zu flötig bzw. zu grundtönig klang. Das war immer sehr schade, denn sobald  man mit dem eigentlich sehr schönen Register eine gewisse Tonhöhe überschritten hatte, änderte sich mit einem Schlag der Klang von fein auf dick. 

Nach mehreren Probetönen hat sich OBM Giovanni Crisostomo mit OBM Piero Sandri dazu entschlossen, den Aufschnitt zu erniedrigen. Der Aufschnitt ist - vereinfacht gesagt - das (meistens rechteckige) "Loch" vorne in der Pfeife. 

Da die Pfeifen sehr klein sind, ist dies eine sehr schwierige Aufgabe, da ein winzig kleines Stück Zinn angelötet werden muss. Die Alternative wäre, den Pfeifenkörper vom Fuß zu trennen, den Pfeifenkörper auf Höhe des Labiums zu kürzen und wieder am Fuß anzulöten. Dies wäre ein bisschen einfacher, allerdings ginge hier zu viel Material der immerhin fast 63 Jahre alten Pfeifen verloren. Die andere Methode ist dagegen reversibel.

Die beiden haben mit ihrer Entscheidung sehr viel Feingefühl und vor allem Respekt vor den "Alten" gezeigt.
Dieser stark vergrößerte Ausschnitt (etwa 1:4) führt die Meisterleistung vor Augen: Links eine Pfeife mit altem Aufschnitt, rechts der durch Anlöten minimal verkleinerte Aufschnitt der Nachbarpfeife (fast nicht sichtbar, es geht hier um weniger als einen Millimeter). 

Vielleicht hatte ich im Vorfeld sogar ein bisschen Bedenken, ob wir diese Maßnahme, die ja doch einen Eingriff in das Pfeifenwerk darstellt, wirklich machen sollten. Vorhin konnte ich allerdings das Register im fertigen Zustand spielen: Es klingt so hervorragend, dass ich mir jetzt ganz sicher bin, dass dies die richtige Entscheidung war.

Nun geht es an der Oberlade im Schwellwerk weiter.

Hier zieht die Mixtur wieder in das Schwellwerk ein. Wie in einem älteren Post beschrieben, wurde sie zunächst auf dem Stock belassen, um die Pfeifen zu schonen, und "am Stück" in die provisorische Pfeifenwerkstatt im Roten Saal des Klosters transportiert. Dort wurde sie zerlegt und gereinigt und wieder in den Stock gestellt. Sie wird in den nächsten Tagen intoniert und gestimmt.

Und zum Schluss etwas ganz anderes: Eine Impression aus unserer Kirche, wie sich dort heute der Ambo präsentiert hat:
 
Und die Kirche wurde von der Sonne durchleuchtet.