Donnerstag, 29. September 2011

Orgel ohne Pfeifen

Nein, ich rede nicht von einer E-Orgel, sondern von unserer Steinmeyer-Orgel. Fast alle 4000 Pfeifen sind inzwischen abgetragen. Die drei Orgelbauer G. Crisostomo, O. Daum und Chr. Libera leisten hier von 8.00 Uhr morgens bis 21.00 Uhr abends Unglaubliches! Heute sind auch schon alle Prospektpfeifen bis 5,00m Länge ausgehoben worden. Und so sah die Orgel heute vor der Abendmesse aus:


((Übrigens lernte ich genau in diesem Zustand die Orgel 1989 bei einer Führung für uns Firmlinge kennen. Damals wusste ich noch nicht, dass ich genau hier Kirchenmusiker werden würde...))

 Der Werkraum im Kloster ist inzwischen gut gefüllt...


...wobei dieses Weitwinkelbild die Dimensionen etwas verzerrt, die Pfeifen links im Bild haben eine Länge von knapp fünf Metern!

Auch das Team, welches sich um die Windanlage kümmern wird, hat die entsprechenden Teile abgebaut und Richtung Taubertal in die Werkstätten gebracht. 


Die beiden Orgelbauer heißen übrigens Markus Wolpert und Werner Lang. Wir werden sie in der nächsten Zeit nicht mehr sehen, da sie in ihrem Betrieb an unseren Teilen weiterarbeiten werden.

Dienstag, 27. September 2011

Bälge und Schwellwerk

Heute kamen zwei weitere Orgelbauer dazu, die die Bälge neu beledern werden. Die Bälge sind die Lunge der Orgel; dort wird der Wind, den die Pfeifen zum Klingen brauchen, gespeichert. Wir haben in unserer Orgel zwei große und einen kleinen Doppelfaltenbalg, außerdem noch einen Vorbalg. Sie alle befinden sich zusammen mit den Motoren in der untersten Etage der Orgel.

Dieser Blickwinkel sah gestern noch ganz anders aus...
Die beiden Orgelbauer haben bereits zwei der Bälge in ihre Werkstatt abtransportiert, zusätzlich auch noch die Windkanäle, die neu mit Papier überzogen werden.
Diese Maßnahme macht einen Großteil der Gesamtrechnung aus, auf die ich später, wenn es ruhiger auf der Baustelle wird und es weniger zu berichten gibt, eingehen werde.

Ein Stockwerk weiter oben im Schwellwerk trägt die andere Crew nach und nach das Pfeifenwerk ab (hier die Mixtur, die gleich mit Pfeifenstock transportiert wurde)...
...und füllt damit die Werkstatt, die im Kloster für diesen Zweck eingerichtet wurde.
Ohne Pfeifen wird erst klar, wieviel Platz im Schwellwerk ist: Es ist ein ordentliches Zimmer mit knapp drei Metern Deckenhöhe. Sehr gemütlich...

Montag, 26. September 2011

Vorarbeiten, Konzert, Start

Gestern war noch einmal ein letztes Konzert mit italienischer Orgelmusik, bevor die Orgel saniert und mehrere Wochen schweigen wird. Das Konzert war mit ca. 80 Leuten nicht ganz so gut besucht wie sonst - klar, bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gehen die wenigsten in die Kirche... Aber das Spendenaufkommen war sehr gut, was wiederum zeigt, dass den Besuchern unsere Orgel am Herzen liegt.

Etwa eine Stunde später checkten schon die ersten Orgelbauer im Kloster ein.

Im Vorfeld musste schon viel geplant werden: Was kann repariert werden, was muss erneuert werden, wie groß wird der neue Setzer, wo kommen die zusätzlichen Taster hin, wo können die Orgelbauer arbeiten, damit die Kirche nicht durchgehend "belärmt" wird etc. Aber alle Fragen und Probleme konnten wir in den letzten Monaten beseitigen - und so ging es heute gleich los:

Einige Orgelbauer sind schon da: Der Chef OBM Giovanni Crisostomo (in der Orgel), Oswald Daum (auf der Leiter) und Christoph Libera (links).
In einem der nächsten Beiträge, wenn die gesamte Mannschaft vor Ort ist, werde ich die einzelnen Orgelbauer nochmal genauer vorstellen.

Die drei haben heute begonnen, die Pfeifen des Schwellwerks abzutragen.


Die Pfeifen werden über eine Hebebühne von der Empore gehievt.


Für die Hebebühne mussten zwei Kirchenbänke vorläufig abmontiert werden.
Von dort aus werden die Pfeifen dann in den Roten Saal gebracht, in der die mobile (Pfeifen-)Werkstatt eingerichtet wurde.

Basics rund um unsere Orgel

Mit diesem ersten Post möchte ich unsere Orgel kurz vorstellen.

Sie wurde 1948-49 von G. F. Steinmeyer aus Oettingen gebaut und besitzt 53 Register, verteilt auf drei Manuale und Pedal. Das Klangbild ist noch romantisch mit einigen neobarocken Zutaten. Die Pfeifen stehen auf elektrischen Taschenladen. Details zur Orgel findet Ihr auf unserer Homepage unter www.kirchenmusik-mariannhill.de.


Inzwischen ist die Orgel durch Ruß und Staub verschmutzt. Das hat leider Auswirkungen auf die sonst sehr zuverlässig und präzise arbeitende Technik. Deshalb muss die gesamte Orgel gereinigt werden. Außerdem sind die Bälge der Orgel undicht und müssen deshalb neu beledert werden. Auch hier verweise ich näher interessierte Leser auf unsere Homepage.

In diesem Blog möchte ich regelmäßig über den Verlauf der Arbeiten posten.

Viel Spaß beim Lesen!